Buch: Unser Akita

Unser Akita

Ein Hund - zwei Gesichter

Erziehungsratgeber: Herkunft - Haltung - Zucht - Aufzucht

Buch von Gabriela S. Richard

Aton Verlag, Unna - ISBN 978-3-9809478-7-9

Leseprobe

aus dem Kapitel 5 Erziehung

Seite aus Kapitel 5 Seite aus Kapitel 5 Seite aus Kapitel 5 Seite aus Kapitel 5

Der Welpe

Idealerweise beginnt die Erziehung des Akita-Welpen bereits beim Züchter. Dort kann er die Grundbegriffe des Herankommens auf Kommando, Halsbandtraining und erste Leinenführigkeit, Stubenreinheit und Autofahren kennenlernen. Das vereinfacht natürlich die weitere Erziehung für den Welpenkäufer immens. Er muss nicht ganz von vorne anfangen, wie bei einem Welpen, der vielleicht in einem Stall groß geworden ist und dort kaum etwas gelernt hat.

Bild aus Kapitel 5

Kommt der Akita-Welpe in sein neues Zuhause, braucht er erst einmal einige Tage, um alles kennenzulernen. Ein Neueinzug – auch für einen erwachsenen Akita – ist die beste Gelegenheit um grundsätzliche Regeln aufzustellen, d.h. was der Hund darf und was er nicht darf, z.B. Knabbern am Teppich oder Sofa, Schlafen auf dem Sofa, Essen vom Tisch etc.

Zeigen Sie dem Hund sofort, wo er fressen und trinken soll, wo sein Schlafplatz ist und wo er sein Geschäft erledigen darf oder soll. Ich empfehle das auch für die nächste Zeit oder vielleicht auch für immer beizubehalten.

Was das Fressen und Trinken angeht, ist das meist recht einfach, da ein gefüllter Wassernapf und die drei- bis viermal zubereitete Mahlzeit für eine Welpennase schnell aufzuspüren sind und dann natürlich auch zukünftig zielstrebig immer wieder aufgesucht werden.

Das hat auch den Vorteil, dass der Welpe das Betteln am Tisch vielleicht gar nicht anfängt oder schnell wieder bleiben lässt.

Bild aus Kapitel 5Der Schlafplatz oder die Schlafplätze können durch einen Korb, eine Matte oder Decke und ein vom Züchter eventuell mitgebrachtes Tuch festgelegt werden.

Diese Plätze sollten zugfrei sein, eine gewisse Zuflucht und eine gute Sicht für den Akita bieten. Eventuell eine Flurecke, aus der die Haustüre oder andere Türen beobachtet werden können, oder eine Wohnzimmerecke, aus der Terrassentüre und/oder Wohnzimmertüre beobachtet werden können. Vielleicht sucht sich Ihr Akita aber auch eine ganz andere Stelle aus, an der die Matte oder Decke zukünftig liegen könnte.

Der Löseplatz oder die Hundetoilette für die erste Zeit sollte möglichst schnell und leicht erreichbar sein. Denn eine Welpen­blase ist klein, schnell gefüllt und muss dementsprechend schnell – anfangs alle 2 Stunden – geleert werden.

Nehmen Sie am Anfang den Welpen am besten schnell auf den Arm und bringen Sie ihn zu der Stelle, wo er zukünftig erst ein­mal sein kleines Geschäft erledigen soll. Für das große Geschäft können Sie sich auch einen weiter entfernten Platz suchen.

Ist der Akita erst einmal älter, können diese Stellen auch wieder aufgegeben werden. Schließlich dienen sie anfangs nur dazu, die Stubenreinheit des Welpen zu beschleunigen.

Ein Welpe, der beim Züchter bereits stubenrein war, wird das beim Käufer auch bleiben, wenn ihm ausreichend Möglichkeit gegeben wird, sich zu entleeren.

Wenn der Welpe bisher morgens zwischen 5 und 6 Uhr das erste Mal raus durfte, wird er unmöglich stubenrein bleiben können, wenn der neue Besitzer erst um 8 oder 9 Uhr aufsteht. Es sei denn er geht nachts um 1 oder 2 Uhr das letzte Mal mit dem Hund raus. Einen Zeitraum von sechs Stunden in der Nacht können die Welpen in diesem Alter schon aushalten.

Tagsüber sollte der Welpe anfangs alle zwei Stunden heraus gelassen werden, vor dem Füttern und nach dem Füttern, wenn er von einem Schläfchen aufwacht oder nach dem Spiel.

Einige Welpen, vorwiegend Akita-Hündinnen, pinkeln vor Freude, wenn sie ihre Besitzer sehen oder wenn man sie freundlich anspricht. Dafür sollte man sie nicht strafen, denn dadurch wird es nur noch schlimmer. Man sollte sie lieber draußen begrüßen oder ein überschwängliches Verhalten im Haus vermeiden. Meist legt sich diese Angewohnheit, wenn sie älter werden.

Bild aus Kapitel 5Als nächstes gewöhnen Sie den Welpen an die Spaziergänge. Halsband und Leine bedeuten Abenteuer. Gehen Sie anfangs nur kurze Strecken, um dem Akita Welpen die nähere Umgebung zu zeigen. Wichtig ist dabei auch, ihn nicht zu überanstrengen.

Manche Neubesitzer haben sich schon gewundert, dass sich ihr Akita Welpe abends nicht mehr bewegt hat, nachdem sie ihn am Vortag beim Züchter abgeholt hatten, ihn im Lauf des Tages der gesamten Familie vorgestellt und noch ausgiebige Spaziergänge unternommen hatten. Dies ist abgesehen von viel zu vielen Eindrücken für den Anfang, auch viel zu viel Bewegung. Es gibt eine Faustregel, die besagt, dass der Welpe zunächst nur so viele Minuten pro Spaziergang laufen sollte, wie er Wochen alt ist. Trotzdem kann er ruhig 5 bis 6 kleine Spaziergänge am Tag machen.

Wenn der Akita sich im neuen Zuhause eingelebt hat, sollten Sie ihn dem Tierarzt vorstellen. Dort könnte eine Wurmkur gekauft und der nächste Impftermin vereinbart werden. Mit einigen Leckerli und ein paar Streicheleinheiten wird der Welpe diesen Ort in guter Erinnerung behalten.

Die Zeit bis zur nächsten Impfung sollten Sie nutzen, um den Akita auf die eigene Person, die Familie und die nähere Umgebung zu prägen und zu gewöhnen.

siehe auch

nach oben

Kennen Sie auch das Buch
Unser Akita, Ein (un)erziehbarer Hund

Buch: Unser Akita, Ein (un)erziehbarer Hund